ÜBER UNS
Die Dozierenden
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Mariantonia Riezu ist eine renommierte spanische Hornistin, Spezialistin für historische Hörner, die in Spanien und den Niederlanden lebt. Sie begann im Alter von vier Jahren mit dem Dudelsackspielen, was sich in ihrer Ausdruckskraft und ihrem musikalischen Verständnis widerspiegelt. Seit 2015 spielt sie mit den führenden Orchestern in Europa, Russland und den USA. Nach acht Jahren als Mitglied des Orchesters des 18. Jahrhunderts hat sie sich 2024 neuen Synergien und Projekten zugewandt, die ihrer Karriere als Hornistin, Kammermusikerin und Solistin entsprechen. Sie ist regelmäßig mit Solo Konzerten für Horn zu hören, beispielsweise mit dem Vigo430 und in Konzertsälen wie dem „Het Concertgebow Kleine Zaal”. Sie hat sich auf Solomusik für Naturhorn spezialisiert, wie beispielsweise ihr Musik- und Poesieprojekt „SOLAS”, das 2021 vom Fonds Podium Kunsten ausgezeichnet wurde. Mit ihrer Leidenschaft für Wissen ist sie seit 2021 Bachelor-Dozentin für historische Hörner am Conservatorio Música Castellón (SP), wo sie eine Klasse für Naturhornspezialisten aufgebaut hat. Sie beschäftigt sich mit der Erforschung des didaktischen Repertoires des 19. Jahrhunderts für spanische und französische Musik.
Ich freue mich sehr darauf, all die begeisterten Naturhornisten aus der Schweiz kennenzulernen. Ich bin mir bewusst, dass dieses Instrument tief im kulturellen Erbe der Schweiz verwurzelt ist, und es gibt keinen besseren Ort, um es zu erkunden, als Beatenberg. Ich kann es kaum erwarten, mit euch allen dort zu arbeiten und die Hörner für ein paar Tage frei und wild spielen zu lassen, während wir unsere Leidenschaft für das Instrument und sein reichhaltiges und einzigartiges Repertoire teilen.
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Alexandre Zanetta stammt aus der Nähe von Paris und entdeckte früh seine Leidenschaft für das Horn. Nach Studien in Berlin und Lübeck vertiefte er seine Kenntnisse historischer Hörner an der Schola Cantorum Basiliensis bei Thomas Müller und Jean-François Madeuf.
Er spezialisiert sich auf das Barockhorn mit einem historisch authentischen Ansatz. Seit 2021 unterrichtet er historisches Horn in Trossingen, an der HEM Genf und auch auf Musikschulebene.
Als gefragter Musiker spielt er mit renommierten Ensembles wie La Cetra, Collegium 1704 und Café Zimmermann. Im Herbst 2022 trat er die Nachfolge von Thomas Müller als Professor für Historisches Horn an der Schola Cantorum Basiliensis an.

- Nach einem Bachelor-Abschluss in Klavier und einem Pädagogik-Diplom in Frankreich setzte Camille de Nantes ihr Studium an der Schola Cantorum in Basel in der Hammerklavierklasse von Edoardo Torbianelli fort. Dort erwarb sie einen Bachelor- und einen Master-Abschluss und spezialisierte sich auf die Begleitung insbesondere von Sängern.
Als Preisträgerin der Fondation Royaumont und der Akademie Young Europe Sings hatte sie Gelegenheit, in Frankreich, Deutschland, Polen und Slowenien aufzutreten.
Bemerkungen einer Naturhornamateurin
Die Neugier verleitete mich vor vier Jahren dazu, mit dem Naturhornspiel zu beginnen. Fragen trieben mich um. Zum Beispiel, warum muss man im Sinfonieorchester bei den meisten Stücken transponieren und die anderen Instrumente nicht? Spezielle Gehirnakrobatik für die Hörner, die sonst schon genug mit ihren «Kieksern» beschäftigt sind? Oder nach dem Anhören verschiedener Mozart Hornsoloaufnahmen fragte ich mich, wieso klingen die einen Aufnahmen ein wenig eintönig und die anderen sind lustig, leicht und mit verschiedenen faszinierenden Klangfarben als würde es von einem anderen Instrument gespielt? Meine Recherche führte mich zu dem nahegelegenen Instrumentenbauer Egger, wo die Geschichte ihren Anfang nahm…
Auf der Suche nach Gleichgesinnten stiess ich schnell an Grenzen. Es gibt kaum Amateure auf dem Gebiet. Das möchte ich ändern, deshalb beteilige ich mich an der Organisation der Schweizer Naturhorntage in Beatenberg und nehme natürlich auch daran teil.
Zurzeit gibt es in der Schweiz kein vergleichbares Angebot. Die historische Aufführungspraxis wird in der Profiszene jedoch gelebt und wird zeitlich verzögert, ebenfalls in der Amateurszene an Bedeutung gewinnen.
Gerade bei Amateuren sind Vorurteile gegenüber den Naturhörnern stark verbreitet. Sie seien schwieriger zu spielen als die modernen Doppelhörner und die Intonation stimme nicht. Werden sie aber für die Musik verwendet, für die sie geschaffen wurden, stellt sich schnell heraus, dass sie sich bestens dafür eignen! Es gibt Einiges, was für das Naturhorn spricht:
- Kein mühsames Transponieren mehr.
- Durch die engere Mensur sind die hohen Töne leichter zu erreichen.
- Jeder Bogen bietet neue Klangfarben.
- Es wiegt viel weniger.
- Virtuoseres Spiel, weil keine Ventile umgeklappt werden müssen.
- Interessante neue Erfahrungen, wie der Hornklang gebildet wird.
- Die längeren Rohre fördern die konzentrierte und klare Luftführung nicht nur für das Naturhorn, sondern auch für das moderne Doppelhorn. Der Klang wird insgesamt luftiger und voller.
- Stopfen macht Spass!
- Förderung des musikalischen Vorstellungsvermögens, weil man sich jeden Ton genau vorstellen muss, bevor er gebildet wird.
- Der strahlende Sound der Naturtöne!
Deswegen möchte ich euch alle motivieren, gemeinsam die Naturhörner zu erleben. Sehen wir uns in Beatenberg!
Rahel Schaub